Der Grauwolf 

Steckbrief

                

Länge:                                   >> 120 -160 Zentimeter

 

Gewicht:                               >> 40 - 80 Kilogramm

 

Nahrung:                               >> Allesfresser

 

Jungtiere:                             >> 2 - 6 Welpen

 

Tragezeit:                            >> 61 - 63 Tage

 

Verbreitungsgebiet:             >> Europa, Asien

 

Lebenserwartung:               >> 8 - 16 Jahre

             

Der Grau-Wolf ist von mittleler bis großer Größe. Sein Fell reicht quer durch alle Brauntöne, inklusive weißen und schwarzen Färbungen. Das Fell ist relativ lang und rau. Auffallend sind oftmals sehr ausgeprägte Gesichtszeichnungen (Masken).

Der einzige Feind des Wolfes ist der Mensch. Exzessive Jagd und Vertreibung haben zu einem starken Rückgang geführt. Mittlerweile ist die Jagd auf Wölfe und der Handel mit Fellen weltweit verboten, außnahme ist der Steppenwolf.

Wölfe besitzten 42 Zähne. 20 im Oberkiefer, 22 im Unterkiefer. Die Zahnreihen sind kräftig, die Reißzähne sind zwar kräftig ausgebildet, jedoch relativ niedrig.

Die sogenannten "Wolfsfänge" können eine länge von bis zu 3 - ca 7,5 cm erreichen. Sie sind die Hauptwaffe des Wolfes um seine Beute zu greifen und zu töten.

 

 

Verbreitungsgebiet

Der Grau-Wolf bewohnte früher den gesamten Europäischen Kontinent sowie große Teile Asiens.

Heutzutage ist er nicht nur stark zurückgedrängt was seine Verbreitung angeht, sein überleben als Art ist sehr stark bedroht. Populationen findet man heute nur noch in Ost-Europa, Skandinavien, Russland, Teilen der Asiatischen Gebirge, China.

Es wird geschätzt das sich in Deuschland eine Population von 10 Tieren befindet.

 

Lebensräume

Grund für diesen drastischen Rückgang ist der Mensch. Durch ausgedehnte Infrastruktur und durch die Nutztierhaltung in großen Stiel, wurde dem Wolf sein Lebensraum genommen. Der schlechte Ruf, den er Aufgrund von Märchen und Volkssagen bekommen hat trägt hier das übrige bei. Der Wolf ist in der heutigen, zivilisierten Gesellschaft unerwünscht geworden.

Maße und Aussehen

Der Wolf ist innerhalb der Familie der Hunde (Canidae) die größte Art.

 

Männliche Wölfe erreichen je nach Unterart eine Gesamtlänge von 127 bis 164 Zentimeter und ein Gewicht von 20 bis 80 Kilogramm,

Weibchen erreichen eine Länge von 137 bis 152 Zentimeter sowie ein Gewicht von 18 bis 55 Kilogramm.

 

Der Körper ist wohl proportioniert und ist kräftig gebaut. Der Körper ist optimal an eine Fortbewegung über große Entfernungen angepasst.

Der Rücken ist gerade, die Kruppe ist leicht abfallend. Die Beine sind bezogen auf die Länge und in Relation zur allgemeinen Gestalt mittellang.

Im Vergleich zum Haushund ist beim Wolf die Ausbildung einer kräftigen Hand und Zehen gut zu erkennen. Der Thorax (Brustkorb) ist lang und breit, im Vorderbereich ist er lateral leicht zusammengedrückt. Der Thorax erscheint vor allem dann als schmal, wenn der Wolf seine Vorderbeine vorsetzt.

Der buschige Schwanz wird entweder in Höhe der Rückenlinie nach hinten gestreckt gehalten oder aber gesenkt getragen. Die Ohren sind sehr beweglich, leicht dreieckig und spitz zulaufend.

Der Hals erscheint kräftig und muskulös, er wird für gewöhnlich waagerecht gehalten, so dass die Schnauze fast den Boden berührt. Die Iris ist hell, meist gelblich bis gelblichbraun gefärbt, die Augen ansich sind leicht schräg gestellt.

 

Das Fell

Das lange Fell weist je nach Unterart eine höchst unterschiedliche Färbung auf und reicht von weiß, über gräulich, graubraun und braun bis hin zu schwarz.

Die Färbung ist am Körper mehr oder weniger einheitlich. Am kontrastreichsten ist die Fellfärbung im Bereich des Kopfes.

Die Unterseite der Schnauze, der Bauch und die Seiten des Halses sind ausgesprochen hell, nicht selten weißlich gefärbt. Bei den meisten Unterarten zeigen sich rund um die Augen helle Augenringe. Auf dem Rücken bilden die langen Schutzhaare einen dunklen, meist schwärzlichen Aalstrich. Der Aalstrich zeigt sich im Bereich des Vorderrückens besonders deutlich.

Die Färbung des Schwanzes gleicht der Färbung der Flanken. Das Winterfell ist insgesamt heller gefärbt als das Sommerfell und weist je nach Alter eines Wolfes zwischen 1.700 und 2.000 Haaren pro cm² auf. Die Schutzhaare sind etwa 6 bis 10 Zentimeter lang, im Bereich der Mähne sogar zwischen 12 und 15 (13) Zentimeter. Die dichte Unterwolle ist deutlich kürzer.

Das Winterfell ist ausgesprochen dicht und weich. Stark verlängerte Haare zeigen sich vor allem im Bereich des Widerrist (erhöhter Übergang vom Hals zum Rücken). Eine kragenartige Mähne bildet sich im Bereich des Halses.

Das Sommerfell ist deutlich kürzer. Im Aussehen wirken Wölfe im Sommer deutlich schmächtiger. Das dichte Fell hält die Tiere selbst in extremen Winter bis Temperaturen von -40°C warm.

 

 

Weitere Merkmale

  • Der Kopf ist sehr groß und mit kräftigen Kiefern bestückt, die Länge des Gesichtsschädels beträgt rund 61,6 bis 63,6% (62,6%) der Schädellänge. Die Jochbögen sind kräftig und weit ausgestellt. Die Supraorbitalbögen sind groß, massig und stehen seitlich stark vor. Die Schädelkapsel liegt hinter den Supraorbitalbögen und wirkt zusammengedrückt. Der Sagittalkamm ist deutlich ausgebildet und reicht über den Hinterhauptbereich hinaus. Die Schnauze ist mehr oder weniger spitz zulaufend, die Stirn ist breit. Es verwundert daher nicht, dass der Magen ein maximales Fassungsvermögen von 7 bis 9 Kilogramm aufweist. Auch die Leber ist sehr groß und wiegt beim Männchen zwischen 0,7 und 1,9 (1,2) Kilogramm, beim Weibchen zwischen 0,68 und 0,82 Kilogramm. Weibchen verfügen zum Säugen des Nachwuchses über 10 Zitzen. Die diploide Chromosomenzahl beträgt 78, die NF, also die nombre fundamentale, beträgt nach Mattey (1954) 80. Die Chromosomenzahl ist identisch mit der des Haushundes (Canis lupus familiaris).
  • Wölfe sind ausgesprochen gute und ausdauernde Läufer.
  • Eine Laufgeschwindigkeit von 8 km/h können Wölfe über Stunden durchhalten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 55 bis 70 km/h.
  • Beutetiere werden über den hoch entwickelten Geruchssinn, dem olfaktorischen Sinn, lokalisiert. Aas, aber auch lebende Beutetiere, können bis in Entfernungen von gut 2,4 Kilometer gewittert werden. Der Aufschluss der Nahrung erfolgt im Magen-Darm-Trakt ausgesprochen rasch in nur wenigen Stunden.

 

  •     Die Markierung des Reviers erfolgt mit Hilfe von Urin und Kot.

Angriffe auf Menschen

Während die Erbeutung von Haustieren durch Wölfe unstrittig ist, sind Angriffe auf Menschen sehr selten. Häufig spielen Tollwuterkrankungen hierbei eine Rolle. In den letzten 50 Jahren wird über neun Fälle in Europa berichtet, bei denen Menschen durch frei lebende Wölfe getötet wurden. Bei fünf dieser Fälle konnte bei den Wölfen Tollwut nachgewiesen werden.

In Nordamerika zeigt eine Reihe von Fällen, dass es beim Kontakt von Menschen zu halbzahmen, durch ständige direkte oder indirekte Fütterung an Menschen gewöhnten Wölfen zu Missverständnissen, unbeabsichtigten Provokationen u. ä. mit zum Teil fatalen Folgen kommen kann. In den letzten ca. 30 Jahren sind dort 39 Fälle von gegenüber Menschen aggressiven Wölfen bekannt geworden. In 12 dieser Fälle wurde eine Tollwutinfektion nachgewiesen oder vermutet. In sechs Fällen wurden die Menschen durch Hunde begleitet, vermutlich war hier der Hund Auslöser der Attacke. In 16 Fällen wurden Menschen von nicht mit Tollwut infizierten Wölfen gebissen. Diese Fälle waren durch die Opfer fast ausschließlich provoziert und hätten leicht vermieden werden können. Keine der Bissverletzungen war lebensbedrohlich, aber in sechs Fällen waren die Bissverletzungen ernst („severe“).

In der Türkei gab es zwischen 1995 und 2005 nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwei Angriffe von Wölfen auf Menschen. In einem Fall konnte eine Tollwutinfektion des Wolfs nachgewiesen werden, in dem anderen Fall starben zwei der drei gebissenen Personen an Tollwut, aber es konnte nicht nachgewiesen werden, dass es sich bei dem tollwütigen Tier um einen Wolf gehandelt hat.

Fossile Funde

Fossile Funde mit den ersten eindeutigen caniden Merkmalen stammen aus dem späten Pliozän(*) . Die Fundorte liegen in Eurasien, insbesondere in Russland. Im frühen Quartär bzw. im Pleistozän waren Wölfe in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet. Zahlreiche Funde stammen auch aus dem westlichen Europa und weisen ein Alter von 450.000 bis 380.000 Jahren auf. Die größte Verbreitung mit der höchsten Siedlungsdichte hat es aufgrund zahlreicher Funde gegen Ende des Pleistozän gegeben. Während der letzten Würmeiszeit verschwanden Wölfe in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes wieder oder wurden sehr selten.

Canis dirus
 
 

Canis dirus

 

Man geht davon aus, dass aufgrund der Eiszeit die großen Beutetiere und damit die Nahrungsgrundlage der Wölfe verschwanden. In Amerika traten Wölfe erst mit dem beginnenden Irvington auf. Dies entspricht der europäischen Saalekaltzeit, die sich von 230.000 bis 130.000 Jahre erstreckte. Im Pleistozän fehlten Wölfe jedoch im nordöstlichen Kanada, da dieser Teil Kanadas unter einem Eispanzer lag. Insgesamt sind die pleistozänen Formen im Rang von Arten bzw. Unterarten nur durch fragmentarisches Material dokumentiert. Zu den markantesten Vertretern der Vorläufer der Wölfe gehört Canis dirus, der "schreckliche" Wolf.

Die Art war in Nord- und Südamerika verbreitet und starb vor rund 10.000 Jahren zu Beginn des Holozän aus. Von dieser Art liegen zahlreiche und gut erhaltene Funde vor. Demzufolge ist die Art auch relativ gut erforscht. Der Schädel von Canis dirus war rund 20% länger und der Gaumen, sowie die Supraorbitalfortsätze waren breiter als bei dem rezenten Wolf. Auch die oberen Reißzähne waren 28,7 bis 35,3 Millimeter deutlich länger.

Die paläoontologischen Funde lassen trotz der zahlreichen Funde nicht auf das Ursprungszentrum oder auf die Wanderungen im frühen Pleistozän des Wolfes schließen. Die bisherigen Funde bestätigen im späten Pleistozän jedoch eine Verbreitung, die sich in Eurasien innerhalb der periglacialen Zone, südlich bis zum breiten Gürtel der Kaltwaldsteppe erstreckte. In diesem sehr großen Verbreitungsgebiet kamen reichlich größere Säugetiere, die Hauptnahrung der pleistozänen Wölfe, wie auch kleinere Nagetiere vor. In diesem Verbreitungsgebiet kam aber auch der Jungsteinzeitmensch vor, der sich zum Nahrungs- und Lebensraumkonkurrenten des Wolfes entwickelte. Besiedelt wurden zu dieser Zeit auch die periglacialen Tundrasteppen im Nordosten Asiens, die gleichzeitig als Durchgang nach Nordamerika dienten. Im Zuge der eintretenden Vereisung wurden die Wölfe in Nordamerika im späten Pleistozän nach Süden abgedrängt. Mit dem Ende der Eiszeit verschwanden im Bereich westlich des Urals weite Wolfspopulationen. Die Arealverschiebungen und die Bestandsveränderungen im späten Pleistozän und frühen Holozän vollzogen sich in nicht unerheblichem Maße unter dem Einfluss des Menschen.

 

 

(*) Das Pliozän ist in der Erdgeschichte eine chronostratigraphische Serie (= Zeitintervall) des Neogen. Es begann vor etwa 5,332 Millionen Jahren und endete vor etwa 2,588 Millionen Jahren. Vor dem Pliozän liegt das Miozän. Nach ihm folgt das Pleistozän, die Eiszeit, mit einem Wechsel von Warm- und Kaltzeiten bis ins Holozän, der geologischen Gegenwart.

                                                                                                   

 

 

                                                                                                                                                   


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